Der Ort Kupferberg

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wappenKupferberg


Das Wappen von Kupferberg
zeigt gekreuzt einen Bergmannshammer
und einen Bergmannsschlägel.

Die Innschrift lautet:

Kupferberg
Preußen / Prov. Niederschlesien
Regierungsbezirk Liegnitz

 

 

Die evangelische Kirche von Kupferberg.


Herr Walter Döring aus Wolfsburg schreibt in seinem im Februar 2005 erschienenen Memoiren "Bunte Erinnerungen": "Kupferberg hatte zwei Kirchen. Für uns war natürlich die evangelische Kirche schöner. Sie war größer und stand so richtig majestätisch stattlich auf der höchsten Stelle unseres kleinen Städtchens. Sie hatte auch drei Glocken, während die etwas tiefer stehende katholische Kirche nur eine normale Glocke und ein kleines Bimmelglöckchen im Turm hängen hatte." Weiter schildert der 1920 als eines von 10 Geschwistern in Kupferberg geborene Walter Döring in diesem Buch Erlebnisse seiner Kindheit und weitere Stationen seines ereignisreichen Lebens. Am Ende der Straße ist der Gasthof Zum Schwarzen Adler zu sehen. Erbaut vom Vater des Brauereibesitzers Georg Franzky. Das Haus steht heute noch.


Die evangelische Kirche in Kupferberg, Januar 1942.


Die Hauptstraße von Kupferberg. Links der Turm der katholischen Kirche,
in der Pfarrer Rother bis 1944 wirkte; dann wurde er von der Gestapo
abgeholt und die katholische Gemeinde erfuhr nicht, was ihrem Pfarrer
geschehen war. Siehe meine Antwort im Gästebuch auf Kommentar 20.
Am Ende der Straße ist der Gasthof zum Schwarzen Adler zu sehen.


Das Jugendheim von Kupferberg. Dieses Haus wurde von den jungen
Leuten des Reichsarbeitsdienst gebaut. Dort fanden Versammlungen der
Hitlerjugend statt. Im Hintergrund die evangelische Kirche.


Die Brauereibesitzerfamilie Franzky unter einem Werbeplakat. Der Brauerei-
besitzer Georg Franzky wurde von den Nazis zu 6 Monaten Gefängnis
verurteilt, da er einen schweizer Nachrichtensender gehört hatte. Der Staats-
anwalt hatte 18 Monate gefordert. Georg Franzky hat in den 50er Jahren
seine Erinnerungen an Kupferberg aufgeschrieben. Leider war es ihm nicht
vergönnt, die Aufzeichnungen zu Ende zu führen.

Die katholische Kirche von Kupferberg.


Das ehemalige Wohnhaus der Brauereibesitzer Familie Franzky,
aufgenommen von Pawel Nowak aus Jannowitz.


Dieses Gebäude mit Rampe, die ehemalige Flaschenabfüllanlage der
Kupferberger Brauerei ist stehengeblieben. Hinter dem Haus befanden
sich die Pferdeställe und die Kutscherwohnungen.


Blick vom Friedhof auf die Falkenberge. Rechts das ehemalige Wohnhaus der Brauereibesitzer-
Familie Franzky und im Hintergrund links von den Falkenbergen im Dunst kaum zu sehen, die Schneekoppe.




In Kupferberg sind nur noch Reste der Schloßeinfahrt zu sehen.
Foto: Pawel Lipinski, 2001.


Schloß Kupferberg wurde 1958 abgerissen.








Eine alte Ansichtskarte auf der auch noch das Kupferberger Erzbergwerk
abgebildet ist.




Kupferberg, Öl auf Leinwand, gemalt von Frau Susanne Freund-Reder,
Ehefrau des Arztes Dr. Freund aus Jannowitz.


Aufnahme ca. 1910
Im Vordergrund ist die Brauerei zu erkennen.


Aufnahme aus dem Jahr 1899


Aufnahme aus dem Jahr 1910


Der Eingang zum Kupferberger Ratskeller mit der markanten Sgraffito-Fassade,
auf dem Schild rechts zwischen den beiden Fenstern steht:
Schattiger Garten
Fremdenzimmer


Leseprobe, Seite 19, aus meinem Buch KUPFERBERGER GOLD.
Das Haus des Kupferberger Ratskellers hob sich markant von den übrigen
Hausfassaden der Markthäuserreihe ab. Es hatte eine hübsche Sgraffito-Fassade,
gestaltet von Willy Aßmann, Inhaber eines Malergeschäftes in Kupferberg.
Der Kupferberger Ratskeller war samt seinem Wirt Max Bräuer und seiner Ehefrau Hedwig
im Kupferberger Raum bekannt. Die mit einer alten Gewölbedecke versehene Gaststube
war urgemütlich. Es gab einen Mittagstisch, Kaffee und Kuchen, den die Frau des Gastwirtes
selbst backte. Am beliebtesten war natürlich das Bier KUPFERBERGER GOLD, das in
Deckelgläsern ausgeschenkt wurde.
In einem kleinen Saal im ersten Stock des Hauses traf sich sonntags die Jugend aus Kupferberg
und der Umgebung zum Tanz. Die Lautsprechermusik kam dazu von einem Plattenspieler. Einmal
wöchentlich übte auch der Kupferberger Gesangverein in diesem Saal. Außerdem
hielt der Stadtrat seine öffentlichen Sitzungen und Beratungen hier ab. Daß es auch
bei den Sitzungen des Stadtrates nicht immer ganz trocken zuging, darauf wies schon über dem
Eingangsportal des Ratskellers ein ins Granitgestein gemeißelter Spruch in lateinischer Sprache hin.
Unten im Ratskeller hing eingerahmt die Übersetzung:
"Des Ratsherrn Trunk ist ernste Pflicht, eine trockene Lampe leuchtet nicht."
Eine steinerne Treppe führte hinunter in den Ratskeller. Unten hingen an den Wänden
zwischen den Gewölbebogen alte Stiche, Schriften und die Requsiten vergangener Kriege;
darunter auch die Heckflagge eines deutschen Kriegsschiffes. An einem großen runden Tisch
trafen sich einmal wöchentlich die Honoratioren des Städtchens Kupferberg zur Skatrunde.



Der Kupferberger Ratskeller. Inh.: Max Bräuer, Fernruf Jannowitz Rsgb. 155.


Ein Pferdegespann der Kupferberger Brauerei, vorn auf dem Pferd der Kutscher Hoffmann,
stehend vor dem Wagen die beiden Söhne von Georg Franzky, Georg und Konrad,
genannt Peter.


  

Ein Flaschenetikett und zwei Bierdeckel der Kupferberger Brauerei.

Der Gasthof zur Brauerei in Kupferberg. Im Hintergrund ist die Brauerei zu sehen und dahinter
die Falkenberge.

Blick aus Richtung vom Gasthaus Zum Schwarzen Adler auf die katholische
Kirche.
Rechts steht das Schloß Kupferberg.


Aufnahme von 1920
Die katholische Kirche links steht noch, rechts die evangelische Kirche.


Das Schloß in Kupferberg, Aufnahme von 1925


Die Toreinfahrt zum ehemaligen Schloß Kupferberg (im August 2007)


Aufnahme von 1928, unteres Bild
Blick vom Kirchturm der evangelischen Kirche.


Aufnahme von 1930, Blick von Jannowitz nach Kupferberg


Aufnahme von 1930
Das Bergstädtchen Kupferberg im Riesengebirge, 520 m ü. d. M.


Aufnahme aus dem Jahr 1907
Gruß aus Kupferberg in Schlesien, 517 m ü. d. M.
Im Hintergrund Jannowitz, Rohrlach und die Falkenberge.


Aufnahme aus dem Jahr 1907
Die Markthäuserreihe, rechts, nicht mehr im Bild, neben dem Haus Georg Gotter,
Kolonialwaren-Handlung, ist der Kupferberger Ratskeller.


Ansichtskarte aus dem Jahr 1908


Ansichtskarte aus dem Jahr 1932


Ansichtskarte aus dem Jahr 1910
Rodelbahn von Kupferberg nach Jannowitz


Ein großer Findling ragt aufrecht auf einer Wiese zwischen den Resten der
ehemaligen Häuser und dem Schloß. Manch einer, der auf seiner Wanderung
auf diesen Stein trifft, rätselt:

Was mag der Stein für eine Bedeutung haben?

Dies war das Kriegerdenkmal, das an die Gefallenen des I. Welttkrieges in
Kupferberg erinnerte. Die Innschrift und Symbole wurden entfernt, darum ist
der Stein als Kriegerdenkmal nicht mehr zu erkennen.
Aufgenommen von Peter Fütterer im Jahr 2006
.


Der gleiche Stein von der Seite, aufgenommen von Heinz Kornemann im August 2007.


Am 10. Juli 1999 wurde auf dem ehemaligen Friedhof von Kupferberg im Beisein
amtlicher und kirchlicher Würdenträger ein Gedenkstein eingeweiht. Auf dem
Gedenkstein steht in Deutsch und Polnisch: Ruht in Frieden, ihr seid unvergessen.


Ruhet in Frieden
und seid unvergessen
steht auf dem Gedenkstein des ehemaligen Friedhofs von Kupferberg

 

Als ich im September 2007 am Gedenkstein auf dem Friedhof in Kupferberg verweilte, fiel mir ein zerbrochenes
Namensschild in schwarzer Schrift, weißer Hintergrund und goldener Umrandung auf. Der Text lautete:

Hier ruht im Herrn
unsere liebe treusorgende Gattin
und Mutter, Frau Stellenbesitzer

Pauline Bruchmann
geb. Matzke aus Waltersdorf
geb. d. 27. September 1869, gest. d. 16. Juni 1920

Tretet her zu meinem Grabe
Stört mich nicht in meiner Ruh
Ihr wißt, was ich gelitten habe
Gönnet mir die sanfte Ruh.



Blick über die ehemalige Ortschaft zur katholischen Kirche


Luftaufnahme von Kupferberg, ca. 1930.

Blick von den Bleibergen auf Kupferberg.




Ansicht von Kupferberg um 1900.


Vor 110 Jahren, am Mittwoch, dem 29. Juli 1896, erschien im Boten aus dem
Riesengebirge auf Seite 8 diese Anzeige zur Geschäftseröffnung von Herrn Georg Schütz.



Nichts erinnert mehr daran, daß hier einmal Häuser standen, aufgenommen im August 2007.

 


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